Ertrinkungskinder

Kinder im Wachkoma nach Beinaheertrinkung

Nach der Statistik erleiden 1 bis 2 von 100.000 Menschen jährlich einen tödlichen Ertrinkungsunfall. Die Zahl der überlebten sog. "Beinahe-Ertrinkungsunfälle" (near-drowning) liegt schätzungsweise 5- bis 10fach höher. Ein Beinahe-Ertrinken liegt definitionsgemäß dann vor, wenn der Patient den Ertrinkungsunfall um mehr als 24 Stunden überlebt.

Wir möchten mit diesen Seiten darauf aufmerksam machen, daß Ertrinkungsunfälle nicht so selten vorkommen wie viele denken mögen. Sämtliche Kinder waren wohl behütet und die Unfälle eine Folge unglücklicher Verstrickungen. Wir würden hier gerne möglichst viele der betroffenen Kinder vereinen um der Welt zu zeigen wie viele es wirklich sind. Wenn Sie Ihr Kind auch auf dieser Seite eintragen möchten senden Sie bitte eine Email mit kurzer Beschreibung und nach Möglichkeit einem Foto im Anhang an: sedolin@sedolin.de

Sämtliche Kinder, sofern nicht anders angegeben, werden zu Hause von ihren Familien betreut.

- [<<] - [Seite 1] - [Seite 2] - [>>] -

Tim Florian Tim Florian
Wir sind eine ganz normale Familie...

... aber doch ein bisschen anders!

Anfang des Jahres 1998 erlitt mein damals 1,5 jähriger Sohn Tim Florian einen schweren Ertrinkungsunfall. Seit dieser Zeit liegt Florian im so genannten Wachkoma. Sein großer Bruder Nils Fabian war zu dem Zeitpunkt 3,5 Jahre alt, sein kleiner Bruder Jan Filipp wurde 4 Monate nach dem Unfall geboren. Gut ein halbes Jahr war Florian in verschiedenen Kliniken, doch sein Gesundheitszustand wurde immer schlechter. Im Sommer 1998 war für uns klar, dass Florian wieder nach Hause kommen muss.
Seit dieser Zeit leben wir nun mit einen Wachkomakind zusammen ein ganz normales Leben, zumindest ist es für uns normal geworden.

Florian macht fast immer einen zufriedenen Eindruck, und wenn ihn Leute zum ersten Mal sehen, sind sie sofort von seiner ruhigen und zufriedenen Art angetan.

Florian Öffnete zwar einige Wochen nach dem Unfall wieder langsam die Augen, wenn er "wach" wurde, doch wirklich wach wurde er bis heute nicht. Er lebt nun in einer Art Zwischenwelt, die aber für ihn mittlerweile so in Ordnung ist, wie sie ist. Wir haben lernen müssen, sein Leben mit seinen Augen zu sehen, und nicht zu versuchen, dass, was er verloren hat, zu bedauern, sondern ihm das Leben, mit den ihm nun noch zur Verfügung stehenden Mitteln, schÖn zu machen.

Eine Kommunikation in dem Sinne wie man sie bei gesunden Kindern kennt, gibt es nicht. Er kann weder lachen noch weinen. Doch trotzdem kann er mit seiner Atmung, Mimik und KÖrperhaltung schon ganz deutlich zeigen, was er gut findet und was er lieber anders hätte.

Anfang 2000 habe ich auf eigene Verantwortung, jedoch mit der Unterstützung einen guten Ärztin für Homöopathie, angefangen die ganzen Medikamente zu reduzieren, bis wir sie dann ganz weglassen konnten. Seit dieser Zeit ist der Gesamtzustand von Florian noch einmal eine ganze Ecke besser geworden. Er wirkt nun doch aufmerksamer, und vor allen Dingen hat er seit dieser Zeit keine großen Krankheiten mehr durchmachen müssen.

Mit viel Liebe und Geduld hat Florian etwas 3 Jahre nach dem Unfall auch wieder essen gelernt.
Elias Elias war ein aufgeweckter und fröhlicher Junge, bis er am 20.Juni 2005 in eine kleine Regenauffangschüssel mit nur etwa 15cm Wassertiefe fiel. Elias war zu dem Zeitpunkt 19 Monate jung. Nach erfolgreicher Reanimation durch seinen Papa erfolgten 2 Wochen Intensivstation mit anschließender 6-monatiger Rehaklinik. Seit dem Unfall befindet er sich in einem bewußtseinsgetrübten Zustand, den man allgemein als Wachkoma bezeichnet. Zuhause wird er von uns rund um die Uhr intensivst gepflegt und erhält täglich Therapien. Ernährt wird Elias durch eine Magensonde. Gegen die häufigen kleinen Krämpfe erhält er mehrere Medikamente. In den letzten Wochen ist es zweimal vorgekommen, daß er glucksende fröhliche Laute von sich gegeben hat, die wir eindeutig als Lachen erkennen konnten. Für diese Augenblicke kämpfe ich jeden Tag in der Hoffnung, daß sein Leben für ihn lebenswert wird.